#zämmko | 7. – 10. Juli 2022
Es ist zwar erst die Jahreshälfte erreicht, trotzdem geht für den Musikverein eine intensive und spannende Zeit langsam zu Ende. Nachdem wir im
Jahr 2017 entschieden haben, ein Bezirksmusikfest zu veranstalten, mussten wir die darauffolgenden Jahre viel Geduld beweisen, aber dieses Jahr war es dann endlich so weit. Nach fünf Jahren, in denen wir geplant, diskutiert und (fast) alles genau durchdacht hatten, durften wir unsere Pläne in die Tat umsetzen.
Anfang Februar entschied unser Hauptausschuss, dass wir die Festplanung nochmals angehen – wir gingen davon aus, dass die Corona-Situation unser Musikfest dieses Jahr zulassen würde. Also begannen wieder lange Sitzungen, die oft bis spät in die Nacht dauerten. Aber es brauchte die vielen Stunden der Planung, denn es durfte kein Detail bei der Festplanung bzw. dem -ablauf übersehen werden.
Schon am 10. Juni begannen die Aufbauarbeiten am Zeltplatz. Als erstes aufgebaut wurde die wunderschöne Sonnenterrasse. Da ein Hang ausgeglichen werden musste, wurde gebaggert und gemessen und mit insgesamt 500 Paletten eine Ebene Fläche geschaffen, auf der die Terrasse aufgebaut werden konnte. An den folgenden Tagen waren abends stets viele Helfer im Einsatz, um die Wasserleitungen zu graben und zu verlegen. Außerdem wurde schon in der ersten Woche des Aufbaus der Boden für die Weinlaube und die Bar verlegt.
Am verlängerten Wochenende von Fronleichnam kam dann der Aufbau des Festzeltes. Innerhalb eines Tages errichteten Musikanten sowie viele externe, freiwillige Helfer unter der brütend heißen Sonne das Zelt für die Weinlaube und die Bar. Am Folgetag begann schon der Innenausbau für die Weinlaube, wo die gemütliche Sitzecke sowie der architektonische Hingucker in Form eines Stadels über der Theke entstand. Außerdem wurde an diesem Tag auch der Großteil des Zeltbodens für das Hauptzelt verlegt. Es war unglaublich zu sehen, was innerhalb von zwei Tagen mit so vielen helfenden Händen entstehen kann! Nach diesen zwei anstrengenden und vor allem heißen Tagen war das Feierabendbier auf der Sonnenterrasse des Festzeltes mehr als verdient.
An den folgenden Tagen nahmen sich viele Musikantinnen und Musikanten aber auch viele freiwillige Helfer ab dem späten Nachmittag bis in den
späten Abend hinein Zeit, das Zelt weiter aufzubauen, sowie beim Innenausbau zu helfen. Speziell die Weinlaube wurde mit viel Mühe mit wunderschönem Holzbau ausgestattet. Auch der Holzcubus, wo die Weizenbar und das Café zu finden war, wurde von Hand von Musikant:innen und Helfern aufgebaut und verkleidet.
Ein Highlight auf dem Fest war natürlich auch die Drehbühne, welche von Mitgliedern in unserem Verein geplant und gefertigt wurde. Beim Fest selbst wurde die Bühne mit reiner Muskelkraft bzw. von 10 starken Männern „angetrieben“. Am meisten Kraft brauchten sie wohl am Sonntag, wo zwei Musikvereine auf der Bühne Platz nahmen. Mit allen Mitgliedern dieser beiden Musikvereine sowie deren Instrumente, technische Ausstattungen, Stühle usw. drehten die Männer an der Drehbühne von Hand etwa sechs Tonnen!
Viele unserer Musikantinnen und Musikanten waren tagtäglich am Festplatz anzutreffen, wo einige Tage vor Festbeginn noch viele Arbeiten gemacht
wurden. Unsere „Stromer“ hatten viele Stunden Arbeit, die insgesamt ca. 7 km Kabel für den Festbetrieb zu verlegen. Unsere Installateure sorgten dafür, dass frisches Wasser in allen Zelten sowie natürlich in den WC-Anlagen aus dem Wasserhahn kam. Der komplette Innenausbau, Planen und Herrichten der Dekoration, das Bekleben mit Folie, das Aufhängen von Plakaten, Getränke einräumen in den verschiedenen Bereichen, einrichten von Festkanzlei und Finanzcontainer, herrichten der Kühlanlagen bzw. -anhänger außerhalb des Zeltes, das Vorbereiten der Küche sowie der Getränkezapfanlagen, das Vorbereiten und Absperren der Parkplätze sowie den Umleitungen und viele weitere Dinge, die hier gar nicht erwähnt sind.
Die Liste an Dingen, die gemacht und erledigt wurden ist lang und die Stunden, die dafür aufgebracht wurden sehr, sehr umfangreich. All das wäre nicht möglich, ohne den freiwilligen Einsatz von so vielen Helferinnen und Helfern!
Nach fast vier Wochen Zeltaufbau folgte dann endlich der Startschuss zum Fest. Zu unserem Glück hörte es noch früh genug auf zu regnen und
der erste Festtag konnte mit dem Sternaufmarsch feierlich beginnen. Das Fest begann mit einem gut gefüllten Hauptzelt und vielen Besuchern auf den Bierbänken, die zur Musik des Riedberg Quintetts für ordentlich Stimmung sorgten. Anschließend kam eine doch über die Grenzen hinaus bekannte Band auf unsere Drehbühne, nämlich die Seer, die in der aufgeheizten Menge noch bis Mitternacht für Stimmung sorgten.
Der Freitag begann mit dem Seniorennachmittag – der Seniorenbund Vorarlberg feierte sein 30. Jubiläums-Landestreffen bei uns in Lingenau, wo
unser eigener Verein auch auf der Bühne aktiv war. Mit der Jungmusik Lingenau, die gemeinsam mit der Jungmusik Hatlerdorf einige Stücke zum Besten gaben, durften auch die Jüngsten im Verein die Feststimmung genießen. Darauf folgte ein buntes Programm mit der Buramusig, drü, ingsungô, der Kinder-Street-Dance-Gruppe sowie dem Volksschulchor Lingenau.
Ab 19:00 Uhr heizten dann die „Blaskapelle Gehörsturz“ sowie die Band „kurzfristig“ den Festbesucher:innen wieder ordentlich ein und
das Festzelt sowie die Weinlaube und vor allem die Bar füllten sich mit gut gelaunten Festgästen.
Am Samstagvormittag wurde es ernst für die Musikvereine – der Marschwettbewerb am Fußballplatz des FC Rotenberg startete bereits ab
09:00 Uhr. Es gab die Möglichkeit nur beim Marschwettbewerb teilzunehmen, oder die Wertung mit dem Konzertwettbewerb, der bereits
im Mai in Schwarzenberg stattfand, zu kombinieren. Es ging um die beste Wertung in den Stufen B bis D.
Um den begehrten Leo-Weidinger-Preis konnten aber nur jene Musikvereine aus dem Bregenzerwald kämpfen, welche an der Kombinationswertung teilnahmen, also Konzert- und Marschwettbewerb. Diesen Kampf gewann der Musikverein Sibratsgfäll, der unter dem Kapellmeister Mario
Bilgeri sowie dem Stabführer Wolfgang Maurer die beste Kombinationswertung erreichte.
Stufensieger der Stufe B im Marschwettbewerb wurde der Musikverein Riefensberg mit 92,34 Punkten. Stufe C entschied der MV Doren mit
94,23 Punkten für sich und Stufe D gewann der Musikverein Krumbach mit 93,18 Punkten.
Der Marschmusikwettbewerb war nicht das einzige Highlight an diesem Samstag. Nach diesem Programmpunkt folgte um kurz nach Mittag der Juppen- und Trachtenumzug, an dem über 40 Vereine, Gemeinden und vor allem Trachtenträger:innen teilnahmen. Dabei gab es ebenfalls einen Wettbewerb – die Gemeinde bzw. der Verein mit den meisten Teilnehmern beim Trachtenumzug durften sich auf einige gute Flaschen Wein sowie feine Winzerteller in der Weinlaube freuen. Hier gab es sogar einen Heimsieg – die Lingenauer gewannen mit 57 Jüpplerinnen und Trachtenträgern diesen Bewerb für sich!
Nach dem Umzug wartete schon Lesanka sowie die Blechjäger auf der Drehbühne, die für die Festbesucher am Nachmittag aufspielten.
Ab 19:00 Uhr gab es einen Wechsel auf der Bühne und PS:reloaded sowie Brassclub ließen den Samstagabend gebührend ausklingen:
Trotz wenig Schlaf verging die Zeit wie im Flug, schon war es Sonntag und Tag des großen Festumzuges. Fast 50 Musikvereine nahmen am Umzug teil und die Stimmung im Festzelt sorgte bei uns Musikanten und Musikantinnen für Gänsehaut! Unsere Festmusik war der Musikverein Schwarzenberg, welcher vor dem Umzug auch den Gottesdienst in der Kirche in Lingenau gestaltete. Die zweite Festmusik war die Hatler Musig – beide Vereine spielten auf unserer Drehbühne einen tollen Frühschoppen für die Musikvereine und die Festbesucher:innen. Unser Musikfest ging mit einem vollen Zelt und einer herrlichen Stimmung sowie tollem Wetter zu Ende. Der Festbetrieb war zwar vorbei aber ein großes Stück Arbeit wartete noch auf uns – der Zeltabbau.
Zu unserem Glück standen am Montagmorgen viele Helfer parat, die uns beim Abbau unterstützen. Innerhalb von zwei Tagen war das Zelt sowie ein
Großteil des Bodens weg. Bis zum Freitag nach dem Fest waren noch einige Musikant:innen im Einsatz, um noch Aufzuräumen, Waschen und alles an „End und Ort“ zu bringen.
So ein großes Fest kann nur mit vielen helfenden Händen gelingen. Natürlich gilt ein enorm großer Dank den Musikanten und Musikantinnen, die täglich nach ihrer eigentlichen Arbeit noch im Festzelt anzutreffen waren und dort noch bis spät abends fleißig waren. Aber auch die vielen Stunden, die im Vorhinein auf den zahlreichen Sitzungen oder auch für Vorbereitungsarbeiten für den Innenausbau investiert wurden.
Ein großer Dank auch allen, die während dem Aufbau täglich für das leibliche Wohl der Helfer und Helferinnen gesorgt haben. Danke auch einigen Gasthäusern, die uns oftmals sehr spontan mit einem leckeren Essen gestärkt haben. Speziell hervorzuheben sind auch diejenigen Helfer, die keine
Mitglieder beim Musikverein sind und trotzdem so viele Stunden in unser Musikfest investiert haben!
Vielen Dank allen, die uns in irgendeiner Weise beim Fest unterstützt haben. Wir haben so lange auf diese vier Tage gewartet, jetzt sind sie schon wieder vorbei, und ich glaube es waren sehr gelungene vier Tage. Wir hoffen ihr hattet auch Spaß und Freude mit und auf unserem Fest!
#zämmko #danke